An dieser Stelle möcht4e ich der Anschaulichkeit halber aus meiner Praxis als integrativer Designer berichten. Das erste Beispiel zeigt einige Aspekte geomantischer Gestaltung und Analyse einer Arztpraxis in Bonn. Gerade im Dienstleistungsbereich von Heilpraktikern und Ärzten, besonders wenn sie ganzheitliche Therapiemethoden anwenden, ist das Klientel mittlerweile sensibilisiert und legt durchaus Wert auf ein abgerundetes Erscheinungsbild . Das oben Gesagte trifft in vollem Maße auch auf die Praxen zu. So ist die Basis eines ganzheitlichen Praxiskonzeptes sicherlich mit der Qualität des Standortes verbunden, wie z.B. seiner Lage und seinem Erscheinungsbild. Schließlich möchte man als Patient nicht endlos laufen müssen oder sich von der langwierigen Suche nach einem Parkplatz entnerven lassen. Abgelegene Straßen und Viertel tragen nicht gerade zur Popularität einer Praxis bei, selbst wenn sie im Grünen liegt. Wer schon einmal nach einer Odysee durch amsel-, Drossel und Finkenweg endlich die gesuchte Praxis im Sperlingsweg fand, weiß, wovon ich rede. Leider war der Eingang nicht gleich zu finden, weil das Praxisschild vom Rhododendronverschluckt wurde. In den städtischen Ärztehäusern gleichen sich die Schilder so sehr, daß man erst alle lesen muß, bevor die Suche nach der Klingel beginnt. Wenn man dann nach sterilen Treppenhäusern oder beengenden Aufzügen die Praxis über einen schmalen Flur, der gleichzeitig als Gaderobe dient, betritt und von einem Bollwerk mit dem namen Empfang steht, so hoch, daß nur noch ein Blick auf die Fontanelle der Helferin möglich ist, braucht es alle Kraft, um ein verzagtes „Entschuldigen Sie bitte“ hervor zu bringen. Nachdem der Patient im Wartezimmer in einem knarrenden Rattansessel Platz genommen hat, wartet er vielleicht vergeblich auf das Gefühl der Freude, endlich einen ganzheitlichen Behandler gefunden zu haben.
Natürlich ist diese Geschichte eine Karrikatur. Die Wirklichkeit ist allerdings noch viel härter. Ob der Patient ein zweites mal in die Praxis kommt, hängt man heutigen Untersuchungen leider nicht nur vom Können des Behandlers ab, sondern ist erster Linie von Sekundärkriterien und da reicht eines der oben angeführten Hindernisse, um der Praxis für immer den Rücken zu kehren.
Das gilt grundsätzlich für alle Praxen, im besonderen Maße allerdings für Praxen mit einem ganzheitlichen Anspruch, wie bei Heilpraktikern und Therapeuten mit entsprechenden Behandlungsmethoden und Ärzten mit dem Zusatz „Naturheilverfahren“. Der Begriff „ganzheitlich“ impliziert die Idee der Vielfalt, des Einbeziehens unterschiedlichr Ebenen zu einem Ganzen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, beginnt eine Behandlung, aber auch die Akzeptanz eines Behandlers durch den Patienten beim Erscheinungsbild. Das Erscheinungsbild wiederum setzt sich aus den ortsspezifischen Standortqualitäten und deren Umsetzung in eine Gestaltung zusammen.
Dieser Gestaltungsansatz ist Teil des integrativen Design wie es im Bereich der Neuen Geomantie an der anima Mundi Akademie vermittelt wird.
Zunächst wird das Psychogramm eines Ortes erstellt, das eine Aussage über mögliche energetische Blockaden im Ökosystem eines Standortes machen kann. Diese geomantische Analyse umfaßt eine Vielzahl von Untersuchungsebenen, zu denen sowohl subjektive Ebenen gehören, wie die gefühlsmäßige Wahrnehmung , assoziative Bilder, Analogen oder radiästhetische Messungen, um nur einige zu nennen, wie auch objektive Ebenen wie z.B. baubiologische Untersuchungen, Analysen des topografischen, geologischen und morphologischen Gegebenheiten, die Messungen physikalische Felder oder auch die Untersuchung der geschichtlichen Aspekte eines Ortes (siehe raum&zeit Nr. 93 „Psychogramm eines Ortes“) Die Ergebnisse werden in einem Energiediagramm zusammengefaßt, aus dem das ortsspezifische Muster abgeleitet wird, die Grundlage der Gestaltungsarbeit.